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Meditation lernen
Zazen für Einsteiger #3 Die Sitzhaltung
Wähle eine für dich angenehme Sitzhaltung
Die traditionelle Sitzhaltung im Zazen ist der Lotossitz. Dabei ruht der rechte Fuß auf dem linken Oberschenkel nahe der Leistenbeuge und der linke Fuß entsprechend auf dem rechten Oberschenkel. Die Sitzposition trägt diesen Namen, weil sie einer Lotos-Blüte nachempfunden ist.
Beim Halblotos wird ein Fuß unter den Oberschenkel des anderen Beins gezogen, wenn möglich bis zum Sitzkissen. Der andere Fuß wird wie beim vollen Lotos auf den Oberschenkel des anderen Beins gelegt.
Beim Viertellotos wird die gleiche Haltung wie beim Halblotos eingenommen. Der Unterschied zum Halblotos besteht darin, dass ein Fuß auf die Waden des anderen Beins gelegt wird anstatt auf den Oberschenkel.
Meine momentane persönliche Sitzhaltung
Ich bin nicht sehr gelenkig, strebe aber den Viertellotos an. Ich begann mit dem Seiza-Sitz (Fersensitz) und meditiere zur Zeit im burmesischen Sitz. Diese Haltung finde ich bequem und stabil. Beim burmesischen Sitz werden die Beine voreinander statt übereinander gelegt. Die Füsse zeigen hierbei jeweils auf den gegenüberliegenden Oberschenkel.
Ab und zu wechsle ich die Reihenfolge der Beinhaltung. Ich lege also das linke Bein näher an den Körper als das rechte und umgedreht. Da ein Bein immer dehnbarer als das andere ist, trainiere ich so die Dehnbarkeit beider Beine ohne eins zu vernachlässigen.
Mit dem Hinterteil sitze ich auf dem Sitzkissen. Die Knie berühren immer den Boden. Hinterteil und beide Knie bilden so ein stabiles Dreieck. Deshalb ist der sogenannte Schneidersitz, bei dem ja die Knie nach oben zeigen ungeeignet zum meditieren.
Alle Lotossitzhaltungen und selbst der burmesische und der Seiza-Sitz (Der zwar einfacher ist, aber für ungeübte doch ungemütlich werden kann) sind für Europäer keine natürlichen Sitzhaltungen. In fernöstlichen Kulturen sitzen die Menschen von Kindesbeinen an in diesen Positionen. Europäer müssen das erst (gegen ihre Natur) lernen.
Deshalb ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn du eine Meditationsbank verwendest, auf einem Stuhl sitzend meditierst oder gar vom Sofa aus. Am Ende kommt es auf deine innere Haltung an. Finde deine persönliche Sitzposition und arbeite bei jeder Meditation an ihr.
Achte auf deine Körperhaltung
Achte neben deiner Sitzhaltung vor allem auch auf deine Körperhaltung. Diese ist beim Zazen neben der Atmung und der inneren Haltung von höchster Bedeutung. Die Wirbelsäule ist natürlich gerade. Mit den Knien drückst du zur Erde und mit dem Kopf zum Himmel. Die Schultern sind in einer Linie mit deinem Becken und fallen leicht nach unten. Die Nase ist in einer Linie mit dem Bauchnabel.
Deine Körperhaltung überträgst du nach dem Zazen in deinen Alltag. Zen hört nicht nach der Meditation auf. Zen ist eine Lebenseinstellung. Zen ist nur möglich in Zusammenhang mit Zazen.
Zen ist immer nur Zazen. Ohne Zazen ist Zen nicht möglich.
Alle Videos der Reihe Meditation lernen: Zazen für Einsteiger findest du unter: diesem Link.
Um mehr über Zen und Zazen zu erfahren, kannst du einfach Hier klicken.
Hi,
die Bezeichnung Viertellotus kannte ich so noch gar nicht, aber man lernt nie aus. Mir persönlich ist auch der burmesische Sitz auch am liebsten, an den Lotussitz brauch ich erst gar nicht zu denken ;)
Ich habe aber schon die Erfahrung gemacht habe, dass sie die Beweglichkeit durch regelmäßiges meditieren schnell verbessert.
Hi Markus,
Das mit dem Viertellotos hatte ich mal irgendwo so gehört. Und seitdem nenne ich den burmesischen Sitz manchmal so. Weil so könnte man sich einen viertel Lotos ja vorstellen.
Ja, bis auf einige Ausnahmen sind wir Europäer einfach nicht für den Lotos geeignet…
Die Beweglichkeit nimmt auf alle Fälle zu.
LG,
Mike