Wie du deine Tretmühle verlässt: 7 Punkte – Punkt 7 gehört wohl zu den wichtigsten
Hin und wieder werde ich von Lesern gefragt, was ich denn eigentlich genau mache oder wie sich meine Selbständigkeit gestaltet. Die Neugierde kann ich gut verstehen. Denn vor nicht allzu langer Zeit hatte ich noch keinen blassen Schimmer, wie ich eine etwaige Selbständigkeit auf die Beine stellen soll. Und jetzt bin ich genau dort, wo ich immer hinwollte.
Als selbständiger Unternehmer generiere ich mein Einkommen über verschiedene Onlineprojekte. Da das mittlerweile recht gut läuft, beschäftige ich mich ausserdem mit Arten der Diversifikation (wenn diese Projekte Früchte tragen, gehe ich evtl. in einem zukünftigen Artikel genauer darauf ein).
Inhalt
#1 Vergiss nie deine Wurzeln und schätze anderer Menschen Arbeit
Irgendwie fühlt sich meine neue Freiheit ganz normal an. Aber was ist normal? Und ist normal nicht langweilig? Mein Arbeitsalltag in meiner alten Firma war stinklangweilig.
Damit ich nie vergesse, wo ich herkomme, und wo ich nie wieder hin will, denke ich an manchem Nachmittag gerne an die Zeit zurück, als ich zur Arbeit fahren (ich arbeitete im Spätdienst) und Sachen tun musste, auf die ich eigentlich keine Lust habe. Dann trinke ich noch einen Schluck Kaffee und geniesse meine gewonnene Freiheit noch mehr!
Mein alter Job war eine Knochenmühle. Jahrelang ackerte ich für einen mickrigen Monatslohn. In diesen Jahren lernte ich viele Menschen kennen, die genauso oder noch härter arbeiten mussten wie ich. Solche, die schon seit 30 Jahren in der gleichen Firma sind, täglich und 6 Tage die Woche 12 Stunden im Nachtdienst arbeiten, seit 10 Jahren keinen richtigen Urlaub gemacht haben und mit 40 aussehen wie 60. Solche Leute kenne ich tatsächlich. Einer von ihnen heisst José und arbeitet als Lagerarbeiter im Gemüsegrossmarkt.
In meiner Zeit mit all den José’s und wie sie alle heissen, lernte ich diese Menschen auch schätzen. Sie arbeiten ihr Leben lang hart, nehmen ihr Schicksal jedoch leicht und werden wohl immer so weiter machen, bis sie eines Tages ihre Pension geniessen dürfen oder vorher das Zeitliche segnen.
Ich weiss, dass die Welt ohne die José’s nicht funktionieren würde. Ich weiss aber auch, dass ich, so sehr ich diese Menschen auch schätze, nie wieder selbst in so eine Tretmühle zurück will. Ich will mein eigener Herr sein und bleiben, meine eigenen Ideen umsetzen und zu jedem Zeitpunkt selbst bestimmen, wie ich meinen Alltag oder meine Freizeit gestalte – was ja in meinem Falle momentan glücklicherweise ein und dasselbe ist.
Wenn es dir genauso geht wie mir, dann bist du hier richtig. Denn an meinem Beispiel kannst du nachvollziehen, dass man es mit Willen und ausreichend Ausdauer packen kann, aus eigener Kraft aus dem Hamsterrad herauszukommen.
#2 Alles was du tust, musst du vor dir selbst rechtfertigen können
Verdrehe dich nicht sondern bleibe du selbst. Egal, ob andere etwas richtig oder falsch finden. Egal, ob andere irgendetwas an deinen Ideen oder an deinen Umsetzungen auszusetzen haben. Solange du etwas vor dir selbst rechtfertigen kannst, solange bist du auf der Zielgeraden.
Es gab und es gibt immer Leute, denen es nicht passt, was du machst oder wie du es machst. Sieh dir diese Leute an und hinterfrage, ob sie tatsächlich integer sind oder gar in Dissonanz leben, agieren – und sich im Prinzip überhaupt nicht in der geeigneten Ausgangslage befinden, um dir irgendetwas erzählen zu können.
Wenn du Ratschläge von Menschen bekommst die du schätzt und/oder die bereits dort sind wo du hinwillst, dann nimm die Ratschläge dankend an.
Handelt es sich bei den Ratschlagenden um Klugscheisser die selbst nichts gebacken bekommen, aber anderen erzählen wollen wie es geht, dann ignoriere sie einfach.
#3 Es geht um dein Leben
Wenn du meinen 10 Punkte Plan zur eigenen Selbständigkeit gelesen hast, dann hast du direkt unter Punkt 1 erfahren, dass du zuerst erkennen musst, dass es ums blanke Überleben geht.
Falls du in Deutschland lebst und in der glücklichen Lage bist, Hartz IV empfangen zu dürfen und wenn dir das reicht, dann darfst du natürlich einen Gang runter schalten. Wenn du jedoch wie ich im Ausland wohnst, wo es kein so dicht gewebtes soziales Netz wie in Deutschland gibt oder wenn du keinen Bock auf Hartz IV hast, dann wirst du schnell begreifen, dass es tatsächlich ums Überleben geht.
Wenn du so denkst, dann weisst du, dass du nun alles daran setzen musst, um zuerst ein Basiseinkommen zu generieren. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Art der Umsetzung deinen Vorstellungen entspricht, ob es anderen recht ist oder ob die Tätigkeit deiner momentanen Leidenschaft entspricht.
Wichtig ist vor allem, dass du alles was du tust vor dir selbst rechtfertigen kannst (siehe Punkt #2) und dass du so schnell wie möglich so viel Kohle verdienst, dass dein Überleben gesichert ist.
#4 Authentizität, Qualität und Legalität
⇒ Bleibe bei allem was du tust authentisch: siehe Punkt #2 – Alles was du tust, musst du vor dir selbst rechtfertigen können.
⇒ Achte auf Qualität: Steve Jobs war es nicht nur wichtig, dass seine Computer von aussen gut aussehen, sondern sie mussten auch von innen absolut sauber verarbeitet sein. Diese Gabe des sauberen Arbeitens hatte er von seinem Vater gelernt, der Möbel zimmerte und dem jungen Jobs einimpfte, dass Schränke auch an der Hinterseite (die eigentlich keiner sieht) absolut sauber gearbeitet werden müssen.
Achte auch auf Details, die andere vielleicht weniger wichtig finden, setze hier ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zu deinen Mitstreitern und gewöhne dir eine saubere Arbeitsweise an.
⇒ Bleibe legal: Mache dich selbständig, erledige den Behördenkram oder lass ihn von anderen erledigen. Wichtig ist, dass du rechtlich auf der sicheren Seite fährst.
#5 Der User steht im Vordergrund
Egal ob Onlinebusiness oder physisches Business: Der User, Kunde, Nutzer steht immer im Vordergrund. Denke bei allen unternehmerischen Tätigkeiten zuerst an den User. Denn er entscheidet über Aufstieg oder Fall deines Geschäfts.
#6 Setze auf innovative Ideen
Wenn eine Sache gut läuft, dann solltest du am Mechanismus nichts verstellen. Das ist eine alte Unternehmerweisheit: „Manipuliere nie ein gut laufendes System.“
Wenn etwas wirklich gut läuft, dann kümmere dich darum, dass es auch in Zukunft weiterhin so gut läuft. Ändere aber nichts an der Grundstruktur.
Ruhe dich nicht auf deinen Erfolgen aus, sondern steck deine Fühler Richtung Zukunft, erkunde, wie du dein Geschäft langfristig ausbauen kannst und woher der Wind bald wehen könnte. Die Zukunft kannst du schlecht vorausschauen, aber du kannst lernen, innovativ zu denken.
#7 Geniesse deine Freiheit
Hast du die alte Tretmühle verlassen, dann begib dich nicht direkt in eine neue Tretmühle, die du dir selbst erschaffst. Geniesse deine neue Freiheit, gönne dir Auszeiten, Urlaub oder auf was immer du Bock hast!
Danke, dass wir an diesen wertvollen Erfahrungen teilhaben dürfen. Gibt Kraft und Lust Neues auszuprobieren und das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.
Viel Erfolg und wunderbare Erlebnisse,
Klaus
Hallo Klaus,
Danke für dein Feedback und dir auch viel Erfolg bei deinen Unternehmungen.
Beste Grüsse,
Mike