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Was treibt mich an? Was treibt dich an?
Was treibt einen Baum an, 15 Meter nach oben zu wachsen? Was treibt einen Specht an, Löcher in Bäume und Dachgiebel zu hacken? Warum rennen Hunde, wenn man sie am Strand von der Leine lässt, völlig verrückt und kindisch hin und her? Was geht in so einem Hund vor?
Es ist die pure Lebensfreude, die den Hund über den Strand flitzen lässt. Er sieht die weite, sandige und weiche Fläche und bekommt direkt Lust loszurennen.
Ausserdem ist sein Hundekörper eine Maschine, angetrieben durch den Stoffwechsel, welcher ihm Energie im Überschuss liefert. Diese biochemische Energie wird durch die Beschleunigung des Hundekörpers in kinetische Energie umgewandelt.
Warum das alles?
Die biochemische Energie findet ihr Ventil, indem sich der Hund am Strand austobt. Was aber treibt den Stoffwechsel an? Wieso frisst und wächst ein Hund? Wieso rennt oder schläft er? Wieso lebt er 15 Jahre und stirbt dann wieder? Und nach ihm kommen andere Hunde. Die machen dann genau das gleiche. Wer hat die so programmiert?
Was treibt sie an?
Warum freue ich mich, wenn ich einen Hund so über den Strand rennen sehe? Es erinnert mich an meinen eigenen Hund, den ich einmal hatte. Alle Hunde (oder die meisten) tun das wohl gerne. Und ich freue mich, weil ich diese Freude des Hundes gut nachvollziehen kann.
Was ist mein WARUM?
Warum tue ich, was ich tue?
Warum tust du, was du tust?
Was treibt dich an? Was treibt mich an?
Warum stehst du morgens auf?
Warum stehe ich morgens auf?
Und wen interessiert das?
Und warum ist das wichtig?
Und interessiert es mich wirklich, ob es andere interessiert?
Was ist deine Absicht?
Was ist meine Absicht?
Was ist dein WARUM?
Was ist mein WARUM?
- Wenn ich mit dir in den Bergen wandere und dich nach deinen Wanderschuhen frage. Dann interessiert es mich weniger, was du für Schuhe trägst, sondern vielmehr warum du sie trägst. Was sind die Vorteile dieser Schuhe? Sind sie bequemer als andere? Stimmt das Preis-Leistungsverhältnis?
- Wenn du mir erzählst, dass du jetzt Spanisch lernst, dann ist das eine tolle Sache. Als nächstes werde ich dich garantiert fragen, warum du Spanisch lernen möchtest und keine andere Sprache. Und wie du darauf kamst. Was war der Initialzünder zu diesem Entschluss? Was ist dein Warum?
- Wenn manche Spanier hören, dass ich nicht fernsehe, fragen sie mich warum. Viele verstehen nicht, dass jemand freiwillig nicht fernsieht. Ich erkläre ihnen dann, dass Nichtfernsehen sogar mehr für mich persönlich bringt, als Fernsehen. Die meisten verstehen das trotzdem nicht.
Das „Warum“ ist entscheidend
Wenn ich nicht weiss, warum ich etwas tue, kann es leicht passieren, dass ich es nur halbherzig erledige. Wenn ich aber mein „Warum“ kenne, dann werde ich meine Seele hineinstecken. Dann werde ich mich selbst damit identifizieren. Und ich gehe bis an meine Grenzen. Es ist wirklich ein Segen, sein „Warum“ zu kennen. Dein „Warum“ lässt dich morgens aus dem Bett springen, und abends vor Aufregung nicht einschlafen.
Das „Warum“ kann ruhig egoistisch sein.
Tue es für dich oder deine Familie. Dann wirst du dich maximal dazu verpflichten.
Tue ich alles, was mein Körper von mir verlangt?
Ich tue was ich tue, weil mein Körper es von mir verlangt. Mein Körper verlangt aber auch nach Nichtstun, Schokolade, Alkohol und den sieben Todsünden… (Was die katholische Kirche übrigens einst als Todsünden bezeichnete, kann man heut auch Laster oder schlechte Charaktereigenschaften nennen ;))
Mit ein paar kleinen Lastern kann ich leben. Denn: „Wer immer nur integer ist vereinsamt.“ (Hagakure) Die grossen Sünden versuche ich im Zaum zu halten. Was mir dabei hilft, ist, mein Warum zu kennen. Es hilft mir, mich nicht von meinen Emotionen mitreissen zu lassen und klare Wege zu gehen. Jeder hat ein anderes Warum. Mein Warum nenne ich Lebensvision.
Kontrolliere deine Emotionen oder lass dich von deinen Emotionen beherrschen. Du entscheidest.
Ich bastel mir meine eigene Ethik
Diese setzt sich zusammen aus gelebten Erfahrungen, sozialen Strukturen und vielen anderen Einflüssen. Ich glaube nicht an eine naturgegebene Ethik. Ich glaube, dass wir Menschen uns selbst organisieren müssen, um unser Zusammenleben hier auf dem kleinen blauen Planeten Erde untereinander bestmöglich zu regeln. Es unterliegt also immer der subjektiven Sicht jedes Einzelnen, inwieweit er sich zu gewissen Charaktereigenschaften hinreissen lässt oder sie bei anderen zu tolerieren bereit ist.
Ich bastel mir meine eigene Weltethik. Täglich auf´s neue… Und wenn möglich ohne Fernsehen. Dabei versuche ich ein Gleichgewicht zu finden, regelmässig an meinen offenen Baustellen zu arbeiten und die beste Version meiner selbst zu leben.
Instinkte vs. Bewusstsein
Hunde haben es in dieser Hinsicht einfacher. Ihnen fehlt das „sich selbst bewusst sein“. Sie müssen sich nicht den Kopf über richtig oder falsch zerbrechen. Sie fressen bis der Bauchnabel glänzt und folgen ansonsten ihren Instinkten.
Weil ich im Gegensatz zu Hunden ein Bewusstsein habe, tue ich nur, was ich vor mir selbst nach meinem eigenen Massstab und meiner Ethik rechtfertigen kann. In gleicher Weise versuche ich von vornherein auszugrenzen, was gar nicht erst in Frage kommt.
Es kommt nicht nur darauf an, was du tust. Sondern auch darauf, was du nicht tust.
Ich tue, was ich tue, weil es mein Körper und meine Seele so von mir verlangen. Nach meinen eigenen ethischen Massstäben, welche ich mir im Laufe der Zeit erarbeitet habe, evaluiere ich tagtäglich auf´s Neue , was ich tue und was ich sein lasse.
Ich möchte selbst das vorleben, was ich mir auch von anderen wünsche. So trage ich meinen Teil dazu bei, die Welt zu einem angenehmeren Ort zu machen. Einen, wo ich selbst gern lebe!
Was treibt mich an? Was ist meine Energie?
Der Energieerhaltungssatz drückt die Erfahrungstatsache aus, dass die Energie eine Erhaltungsgröße ist, dass also die Gesamtenergie eines isolierten Systems sich nicht mit der Zeit ändert. Zwar kann Energie zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Energie kann auch aus einem System oder in ein System transportiert werden.
Es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Die Energieerhaltung gilt als wichtiges Prinzip aller Naturwissenschaften. – Siehe Energieerhaltungssatz
Mich treibt das Gleiche an, wie einen Hund oder einen Baum. Es ist das, was ich Urenergie nenne. Diese Energie ist da. Sie kann nicht verloren gehen oder vernichtet werden. Sie fliesst durch mich und durch dich in unser tägliches Wirken.
Nach dem Urknall breitete sich das Universum innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde von der Grösse eines Staubkorns auf die Grösse mehrerer Galaxien aus. Milliarden von Jahren nach dieser gewaltigen Explosion breitet es sich immer noch aus. Angetrieben von der übriggebliebenen Energie des Big Bang´s.
Sie steckt in allem und jedem. In dir und in mir. Diese Energie treibt mich an. Und sie treibt dich an.
Die Energie ist da. Unsere Akkus sind voll. Machen wir das beste daraus.
Was treibt dich an?
Was ist dein Warum?
Hallo Mike,
schöner Post. Ich bin einfach mal neugierig und frage deshalb:
Was ist das Framework hinter Deinem Denken? Wer hat Dich inspiriert? Wem folgst Du vielleicht?
Konnte nichts finden :)
Hi Dennis,
Was ist das Framework? Keine Ahnung. Ich mag keine starren Rahmen. Meine Basis und mein Fundament sind aber das Wissen, wo meine Wurzeln liegen. Meine Wurzeln sind nichts Statisches. Sie erwachsen aus Erfahrungen und Erlebnissen, welche ich auf meinem Weg bis hierher machte. Unterwegs liess ich und lasse ich mich gerne inspirieren. Manchmal sind das Menschen, welchen ich nur kurz begegnet bin, die aber einen grossen Impact bei mir hinterliessen. Es sind auch Menschen dabei, von denen ich nur in Büchern las.
Als Jugendlicher las ich viel Jack London. Später interessierten mich Biografien von Persönlichkeiten, fernöstliche Literatur, Bücher über Astronomie und Physik, … und vieles mehr. Ich lese, auf was ich gerade Lust habe.
Was ist das Framework hinter deinem Denken?
Lg,
Mike