Die Matte auf der Wiese ausgebreitet, saß ich da und ärgerte mich über die Pflaumenblüte. (Matsuo Bashō)
Du kannst dein Unterbewusstsein programmieren. Und du solltest es sogar. Denn so wie wir unser Unterbewusstsein programmieren, so wird es es jede empfangene und akzeptierte Vorstellung verwirklichen. Positiv wie negativ. Wie du dein Unterbewusstsein programmieren kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Inhalt
Deine Gefühle werden dein Schicksal
- Achte auf deine Gefühle, denn sie werden zu Gedanken.
- Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.
- Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.
- Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.
- Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
- Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
Quelle des Zitats: Chinesisches Sprichwort*
Die Funktionsweise des Geistes
Bei der Funktionsweise des Geistes unterscheiden wir zwischen der bewussten vom Geist kontrollierten Sphäre und der den Gesetzen der Logik unzugänglichen unbewussten Sphäre.
3 Schritte zur Funktionsweise unseres Geistes:
- Wir denken mit unserem bewussten Geist.
- Unsere Denkgewohnheiten prägen sich unserem Unterbewusstsein ein.
- Das Unterbewusstsein verleiht den jeweiligen Inhalten Gestalt.
In den unterbewussten Schichten befindet sich unsere Gefühlswelt. In ihrer Gesamtheit stellen diese unterbewussten Schichten unseren kreativen Bereich dar.
Wir können unser Unterbewusstsein programmieren:
- Denken wir positiv, so entsteht daraus Positives und Gutes. Vorteil: Durch positives Denken können wir leichter Erfolge erzielen.
- Denken wir negativ, so entsteht daraus Negatives. Nachteil: Diese negativen Gedanken ziehen Misserfolge nach sich.
- Durch das bewusste Programmieren unseres Unterbewusstseins, können wir die Resultate der Funktionsweise unseres Geistes positiv beeinflussen.
Je nachdem wie wir unser Unterbewusstsein programmieren, wird es jede empfangene und akzeptierte Vorstellung verwirklichen. Positiv wie negativ.
Das Unterbewusstsein unterwirft sich positiven wie negativen Gedanken in gleicher Weise.
Negative Gedanken bringen deshalb:
- Misserfolg
- Unglück
- Enttäuschung
Positive, erfolgs- und zukunftsorientierte Denkgewohnheiten verhelfen uns zu:
- Gesundheit
- Erfolg
- Wohlstand
- Persönlichem Wachstum
Lernen wir, unsere Gedanken und Gefühle bewusst zu kontrollieren, stellen sich Zufriedenheit und körperliche Gesundheit von selbst ein.
Der Wille allein ist nicht genug
Hoffnung ist keine Strategie!
Nur zu wünschen, dass sich dies oder jenes ändert, ist nicht genug. Um das Unterbewusstsein nachhaltig zu programmieren, ist es notwendig, deine Ziele zu verinnerlichen und zu verbildlichen.
Um wirklich etwas zu verändern, müssen wir unseren Wünschen etwas auf die Sprünge helfen.
Neben dem Verbildlichen ist es hilfreich, sich die gewünschte Situation oder Zielsetzung bereits als Tatsache vorzustellen.
Wenn wir etwas bereits als verwirklicht betrachten, wird dies das Unterbewusstsein als bestehende Tatsache akzeptieren und umsetzen.
Die Kommandogewalt liegt in deinen Händen. Je nachdem wie du dein Unterbewusstsein programmierst, wird es dir gehorchen.
Deine bewussten Gedanken und Vorstellungen rufen eine dem Wesen nach identische Reaktion des Unterbewusstseins hervor. – Dr. Joseph Murphy: Die Macht ihres Unterbewusstseins*(Amazon Link)
Was genau bedeutet „bewusst“ und „unterbewusst“?
Bei den bewussten und unbewussten Vorgängen handelt es sich um Tätigkeitsbereiche des gleichen Geistes. Unser Geist ist also nicht gespalten, sondern Bewusstsein und Unterbewusstsein greifen ineinander wie die Räder eines Uhrwerks.
Obwohl weitestgehend die Annahme herrscht, dass wir unsere täglichen Entscheidungen bewusst fällen, beweisen wissenschaftliche Studien in der Gehirnforschung das Gegenteil. Diese nämlich belegen, dass unsere Entscheidungen vom Unterbewusstsein gefällt werden.
Je nachdem, wie du dein Unterbewusstsein programmiert hast, trifft es deine täglichen Entscheidungen.
Zwei wissenschaftliche Versuche hierzu:
1. Das Benjamin Libet Experiment
Im Jahr 1979 fand der Wissenschaftler Benjamin Libet in Versuchen heraus, dass das Gehirn, Handlungen schon mehrere hundert Milisekunden, bevor die Versuchsperson sich überhaupt für eine Aktion entscheidet vorbereitet. Die Probanden sahen einen Punkt an einer sehr schnell laufenden Uhr vorbeirauschen und sollten zu einem beliebigen Zeitpunkt den Arm heben. Die Zahl, bei der sie meinten den Entschluss gefasst zu haben, unterschied sich später merklich vom tatsächlichen Zeitpunkt des ersten Impulses des Gehirns zum Heben des Arms.
2. Versuche am Max Planck Institut
In heutigen Versuchen, wie denen des Professors John Dylan Haynes, am Max Planck Institut, wurde das Ergebnis noch weiter verfeinert. Den Versuchspersonen wurde hierbei die Wahl zwischen zwei Knöpfen, zwischen ihrer rechten und ihrer linken Hand gelassen. Dieses Ergebnis erstaunt noch viel mehr. Im Gehirn wurde schon 5 bis 10 Sekunden bevor sich der Probant für eine Handlung entschied, diese im Gehirn vorbereitet. Die Forscher konnten bereits Sekunden vor der bewussten Entscheidung voraussagen, welche der beiden Möglichkeiten der Proband wählen würde. Sie konnten aus den Hirnaktivitäten also Absichten ableiten, noch bevor die Testperson diese überhaupt hatte.
Unsere sämtlichen Körperfunktionen wie Herzrhythmus, Verdauung, Blutzirkulation, Atmung usw. werden unterbewusst gesteuert. Sie laufen also auf Autopilot. Darum brauchen wir uns nicht zu kümmern.
Das wäre auch eine Heidenarbeit, das alles selbst steuern zu wollen. Da würden unsere Aggregate schnell heiss laufen und uns beim Versuch, das alles selbst zu kontrollieren, bald die Sicherungen durchbrennen!
Selbst wenn (wie in den aufgeführten Beispielen) auch unsere profanen Entscheidungen zeitlich früher vom Unterbewusstsein gefällt werden sollten, als wir sie selbst bewusst entscheiden. So bleibt uns doch immer noch genügend Spielraum, für das Fällen bewusster Entscheidungen wie:
- Denke ich positiv oder negativ?
- Ernähre ich mich lieber bewusst oder esse ich, was mir in den Sinn kommt?
- Welches Buch lese ich?
- Nehme ich den Fahrstuhl oder gehe ich zu Fuss?
- Wo möchte ich wohnen?
- Sehe ich das Glas lieber halb leer oder halb voll?
- etc.pp.
Die bewusste Entscheidung zur positiven Wahrnehmung
Matsuo Bashō dichtete:
„Die Matte auf der Wiese ausgebreitet, saß ich da und ärgerte mich über die Pflaumenblüte.“
Ich kannte mal jemanden, der regte sich über alles auf. Sein Haus war immer picobello sauber. Alles hatte seinen Platz und seine Ordnung. Seine Frau stellte jeden Mittag 11:30 Uhr das Essen auf den Tisch. Der Rasen war stets aalglatt gemäht. Die Schnecken wurden vergiftet, damit sie keine Schleimspuren über den gepflasterten Gartenweg zogen. Sogar die Spatzen wurden als Schädlinge angesehen und abgeknallt. Nachbars Katzen wurden zwar geduldet, waren aber verhasst.
Alle anderen „fuhren wie die Idioten“, – seiner Ansicht nach. Der Scheiss Staat machte nichts für einen. Die Post kommt ständig zu spät. Das Scheiss Viehzeug, die Scheiss-saumässigen Strassen reparierte auch keiner, das Scheiss Wetter, im Fernseher auch nur Scheisse oder Scheiss Wiederholungen von Scheiss-Sendungen…
Er verstarb vor einigen Jahren nach mehreren Herzattacken und Bypässen. Eigentlich war er sonst ein netter Kerl. Aber er wurde mit dem Alter einfach immer unausstehlicher.
Fazit
Es liegt an dir, dich über die Pflaumenblüte aufzuregen oder dich an ihr zu erfreuen!
Je nachdem wie wir unser Unterbewusstsein programmieren, wird es uns gehorchen. Also, denk positiv und handle danach. Dann bewegst du dich in die richtige Richtung.
Quelle des Zitats: Achte auf deine Gedanken*
Über die Quelle des folgenden Zitats:
Achte auf deine Gefühle, denn sie werden zu Gedanken. Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“
– herrscht Uneinigkeit.
Oft wird das Zitat dem Talmud zugeschrieben. Mahatma Gandhi hat ein ähnliches Zitat geprägt.
Belegbar ist, dass Charles Reade dem Zitat zur Verbreitung verholfen hat.
In der englischsprachigen Literatur wird das Zitat einem chinesischen Sprichwort zugeschrieben. Hier kannst du mehr über die Herkunft des Zitats erfahren.
Weiterführende Lektüre
- Die Macht ihres Unterbewusstseins (Dr. Joseph Murphy)*(Amazon Link)
- Erlebe deine Kraft (Karl Werner Erhard)*(Amazon Link)
Mike, das ist ein interessanter Beitrag. Ich denke wir (oder viele von uns) gehen viel zu lax mit den eigenen Gedanken um, insbesondere wenn sie von Emotionen ausgelöst (oder damit „aufgeladen“) werden. Das heißt, wir lassen uns gehen. Das Negative übernimmt dann gern wie von selbst und verstärkt sich in einer Art Spirale in den nachfolgenden Handlungen und Ereignissen.
Jeder der unzufrieden ist, der lebt demzufolge in einer Anomalie, einem Ausnahmezustand (Armut, Ärger, Misere etc.), der nur dadurch korrigiert werden kann, wenn das Unterbewusstsein den Normalzustand als Normal ansieht. In diesem Fall wäre „Normal“ der Soll- oder Wunsch-Zustand.
Letzterer kann sofort realisiert werden. In Form von Gedanken (Szenarien). Die Wahrscheinlichkeit, dass diese vom Unterbewusstsein als echt anerkannt (abgespeichert) werden, steigt mit der Intensität (Wucht), der dazugehörigen Gefühle (Emotionen).
Hi Lutz,
Danke für Deinen Kommentar!
Ja, das mit der Spirale ist eine gute Metapher. Eh man sich versieht kann man so immer weiter in negative Gedanken verstrickt werden. Und das „wieder Herauskommen“ gestaltet sich dann zunehmend schwieriger.
Ich würde es aber nicht als Anomalie bezeichnen, wenn jemand „es bevorzugt“ unzufrieden zu leben. Weil: Was ist schon „normal“ oder „unnormal“ (Das wäre gleich mal ein interessanter Punkt für einen folgenden Artikel :)) Allerdings, klar, das Unterbewusstsein würde diesen unzufriedenen Zustand dann freilich als normal betrachten. Und klar, das wäre dann der wie Du schreibst „Soll oder Wunschzustand“.
Emotionen sind Beschleuniger, die helfen, neue Infos, Gedanken und Verhaltensweisen ins Unterbewusstsein zu programmieren.
Viele Grüsse,
Mike
Erstmal danke für den Beitrag, ich habe hierbei aber eine gewisse Ungewissheit:
Wenn ich mich über die Pflaumenblüte aufrege, also das Gefühl von Ärgernis in mir spüre und mir nun einfach bewusst dafür entscheide positiv zu denken „die Pflaumenblüte ist sooo schön“, dann ist das doch an meinem Gefühl „vorbeigeredet“. Das ist doch so als würde ich einem Kind welches voller Wut auf mich zukommt einfach sagen „Nein du bist nicht wütend, du bist fröhlich“.
LG
Hi Volker,
Die Geschichte mit der Pflaumenblüte von Matsuo Bashō ist auch als Metapher gemeint, die besagt, dass man sich über alles aufregen kann, wenn man nur möchte. Selbst über eine Pflaumenblüte. Im Umkehrschluss heisst das aber nicht, dass du nun die Pflaumenblüte toll finden musst, auch wenn du sie hasst. Es bedeutet einfach, sich selbst ausgeglichener zu fühlen und zu benehmen und nicht gleich in allem etwas negatives oder hässliches zu sehen, sondern besser versuchen, die positiven Seiten hervorzuheben anstatt die negativen.
Einem Kind das wütend auf einen zukommt, kann man vielleicht durch eigene Ausgeglichenheit begegnen. Denn man sollte sich ja nicht von den emotionalen Wogen anderer mitreissen lassen, sondern besser als Leuchtturm eigene emotionale Stärke beweisen.
Beste Grüsse,
Mike
Hey Mike was sagst Du zum Thema sich ein Morgenprogramm zu installieren? (Vgl.: https://itunes.apple.com/de/podcast/die-kunst-der-selbstbeeinflussung/id1295029171?mt=2 )
Ich fand das bisher die effektivste Methode im Leben wirklich etwas zu verändern…
Danke, das ist ein kompakter und interessanter Artikel! Das Buch von Murphy „Die Macht des Unterbewusstseins“ kann ich ebenfalls zu 100% weiterempfehlen. Ich glaube, jeder beginnt einmal mit diesem Buch:)
Beste Grüsse
Pascal
Gute Tipps! Danke
Hallo Mike.
Ich empfinde deine Anregungen als ziemlich sinnvoll und denke, dass jeder selbst Herr ist über positive, als auch negative Spiralen, die sich weiterspannen und auf unsere Unterbewusstsein auswirkt.
Jedoch habe ich seit ein paar Jahren starke Depressionen und verspüre noch mehr Schuldgefühle, sobald ein Tag mal wieder schlecht verläuft, weil ich einfach nicht gegen die Negativität ankomme.
Meinst du denn, dass ich in meinem Fälle unterbewusst entschieden habe, dass der Tag nicht wie gewünscht verläuft.
Liebe Grüße
Hallo Hanna,
Bei starken Depressionen solltest du wohl besser einen Spezialisten konsultieren.
Nach meiner Meinung jedoch sind Schuldgefühle (welcher Art auch immer) völliger Unsinn. Nicht jeder Tag verläuft wie der andere. Und wenn der Tag schlecht verläuft, dann ist das eben so. Warum solltest du deswegen Schuldgefühle haben? Meine Tage verlaufen auch nicht immer wie gewünscht. So ist das Leben. Lass es fliessen und lerne, über den Dingen zu stehen.
Mit dem Unterbewusstsein verhält es sich ja so, dass du es nicht direkt beeinflussen kannst. Wenn du täglich negative Energie hineinfliessen lässt, dann entscheidest du aber unbewusst, dass du diese Negativität in Zukunft auch in dein Bewusstsein lassen wirst.
Deshalb ist es besser, in der Gegenwart Dinge zu tun, die positive Energie in dein Leben bringen. So kannst du nach und nach eine gute Basis für anhaltende zukünftige positive Erlebnisse schaffen. Natürlich hat man auch schlechte Tage. Das gehört aber dazu. Und Schuldgefühle bringen dich auch nicht weiter, sondern ziehen dich nur noch weiter runter. Mach dir einfach nicht so viele Gedanken und tue Sachen die gut für dich sind oder die sich gut für dich anfühlen.
Alles Gute,
Mike