
Regionale Produkte, Lebensmittel – Hier findest du die besten Tipps & Hotspots.
- In diesem Artikel gehe ich auf die Vorteile regionaler Produkte ein. Ausserdem nenne ich dir einige Hotspots, wo du regionale Produkte frisch und günstig in deiner Nähe bekommen kannst.
Inhalt
Bewusste Menschen & regionale Produkte
In Zeiten der Globalisierung und des Internets, wo es scheinbar an nichts mangelt (in unseren Breitengraden) sehnen sich immer mehr Menschen nach kürzeren Wegen, klaren Strukturen und Ursprünglichkeit. Minimalistische Lebensweise erfreut sich wachsender Beliebtheit. Und erfreulicherweise wird immer öfter hinterfragt, aus welchen Inhaltsstoffen die bunt verpackten Lebensmittel im Supermarkt bestehen, und warum sie so billig sind.
Einige Supermärkte haben bereits seit Jahren Bio-Produkte in ihrem Sortiment. Dieses Experiment hat sich bewährt. Die Nachfrage nach biologischen Lebensmitteln wächst kontinuierlich. So ziehen immer mehr Discounter nach, und stellen ebenfalls biologische Produkte in die Regale.
Menschen, die sich bewusst ernähren, leben meist auch in allen anderen Lebensbereichen bewusster.
Solche Menschen fragen sich natürlich, wie Discounter es schaffen, den Liter Bio-Apfelsaft für 1,70€ anzubieten, wo er auf einem Bio-Markt mehr kostet. So rückt durch das Hinterfragen dieser bewussten Menschen zunehmend das Konzept des „Fair-Trade“ in den Fokus. Discounter werden dadurch in die Pflicht genommen, auch hier ihre Hausaufgaben zu machen.
Nur, wenn die Supermärkte es schaffen, ihre bewussten Kunden von ihren Produkten zu überzeugen, werden diese auch wiederkommen. Ansonsten kaufen sich bewusste Menschen ihre Lebensmittel in Form regionaler Produkte beim Bauern, auf Bio-Märkten oder in Reformhäusern. Denn bei regionalen Produkten weiss Mann oder Frau, wo es herkommt, und unter welchen Umständen es gepflanzt, geerntet oder weiterverarbeitet wurde.
Intelligente Manager von Discountern wissen, dass regionale Produkte bei ihren Kunden hoch im Kurs stehen. So bahnen sich immer mehr regionale Produkte den Weg in die Regale der grossen Supermarktketten.
Macintosh ist ein regionales Produkt
Macintosh ist eine Apfelsorte und wächst im Garten der Nachbarin meiner Eltern. Jedes Mal, wenn ich im Spätsommer oder Herbst in Deutschland bei meiner Familie bin, schlage ich mir dort den Bauch mit Äpfeln voll. Meine Eltern beneiden mich um die mediterrane Küche, welche ich hier täglich geniesse. Ich beneide sie um ihre Äpfel.
Dass Macintosh nicht irgendein Apfel ist, sondern einer der besten der Welt, erfuhr ich übrigens in der autorisierten Biografie von Steve Jobs* von Walter Isaacson. Nicht nur Steve Jobs war dieser Ansicht, sondern auch der Apfelpapst des Wohnorts meiner Eltern. Er klassifiziert alte und neue Apfelsorten und ist auf regionalen Events und bei Apfelbaum-Besitzern ein gefragter Mann. Denn, alte Apfelsorten sind wieder stark im Kommen.
Äpfel schmecken als regionale Produkte am besten. Frisch vom eigenen Baum oder vom Bauern aus deiner Gegend. Den Macintosh gibt´s in Spanien leider nicht. Zumindest habe ich ihn noch nirgendwo hier gesehen. In Südspanien ist der „Manzana Fuji“ sehr beliebt. Bei mir persönlich übrigens auch ;) Der Fuji stammt ursprünglich aus Japan, wird aber weltweit und auch in Spanien angebaut.
Regionale Produkte – Vorteile
Einige Vorteile regionaler Produkte
Regionale Produkte zu verwenden, hat viele Vorteile für dich, für die Hersteller aus deiner Region, und für die Umwelt.
Hier nenne ich dir einige:
- Günstig: Regionale Produkte sind meist sogar günstiger als Importware. Eine gute Möglichkeit also, um Kosten im Alltag zu sparen.
- Gesünder: Regionale Produkte sind oft gesünder als Importware, weil sie keine langen Transportwege in Kühlkammern hinter sich haben und ihre gesunden Inhaltsstoffe am Baum ausreifen konnten.
- Besserer Geschmack: Regionale Produkte schmecken besser, weil sie genügend Zeit hatten, ihr Aroma am Baum oder in der Erde zu entfalten und erntefrisch verkauft werden.
- Umwelt: Sie haben kürzere Transportwege hinter sich. Somit werden Ressourcen geschont und die Umwelt weniger mit Schadstoffen belastet.
- Umwelt: Sie benötigen weniger Verpackungsmaterial, da sie oft direkt und ohne Umwege zum Endverbraucher gelangen.
- Arbeitsplätze & Wirtschaft: Du trägst dazu bei, die regionale Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze in deiner Umgebung zu erhalten.
- Qualität: Regionale Erzeuger sind daran interessiert, ihre über Jahre gewachsene Stammkundschaft zu halten und deren Erwartungen zu erfüllen. Da regionale Erzeuger nicht hinterm grossen Teich wohnen, liefern sie ihren regionalen Kunden immer die bestmögliche Ware.
- Qualität und Kontrolle: Der Kontakt zwischen Erzeugern und Verbrauchern ist enger. Dadurch wird vom Verbraucher folglich mehr kontrolliert. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Qualität aus.
- Du weisst, was du auf dem Tisch hast: Regionale Produkte schaffen Identität. Du kannst dem Erzeuger sozusagen jederzeit über die Schulter blicken und checken ob auch wirklich das drin ist, was auf der Kiste steht ;)
13 Hotspots – Hier kaufe ich regionale Produkte
1. Auf dem Tagesmarkt in der Markthalle
In Málaga hat jedes Stadtviertel seine eigene Markthalle. Da viele Markthallen eine lange Tradition haben, sind sie oft in antikem Baustil gehalten. Meine Lieblingsmarkthalle, der Hauptmarkt „Atarazanas“, war um 1100 eine maurische Werft. Er ist von aussen wie von innen eine Augenweide.
Er ist eine wahre Fundgrube für regionale Produkte:
- Mandeln aus Málaga.
- Oliven aus Málaga.
- Preisgekröntes Olivenöl aus Andalusien.
- Chirimoyas aus Maro (Ist gleich um die Ecke).
- Tomaten aus Almeria und von Bauern aus der Gegend.
- Mangos aus der Axarquía.
- Papayas aus der Axarquía.
- Wassermelonen aus Andalusien.
- Honig aus Cómpeta.
- Moscatel-Trauben aus Málaga.
- Eier aus andalusischer Bodenhaltung.
- Käse von andalusischen Ziegen und Schafen.
- Lubinas, Sardinen, Thunfisch und Meeresfrüchte aus Málaga und Cádiz.
- Kichererbsen (Garbanzos) aus Andalusien.
- …
(Übrigens: Bald wird Quinoa mit Origen de España ebenfalls als regionales Produkt zur mediterranen Diät zählen. Stevia tut es bereits.)
Die Liste liesse sich noch um viele Punkte erweitern. Die meisten Lebensmittel hier auf den Tagesmärkten sind regionale Produkte. Selbst das Brot kommt oftmals noch aus örtlichen Bäckereien. Natürlich gibt es auch Früchte, Obst und Gemüse aus Südamerika. Lachs aus Fischzuchten. Und Billig-Fleischer. Viele Malagueños kaufen jedoch sehr bewusst.
Denn, sie wissen:
Qualität braucht keine langen Anfahrtswege. Und warum wechseln, wenn sich ein regionales Produkt über Generationen bewährt hat?
Sicher gibt es auch einen Tagesmarkt in deiner Nähe. Wenn du in Deutschland lebst, sieht die Auswahl natürlich etwas anders aus. Anstatt regionaler Oliven gibts bei dir vielleicht die besten Apfelsorten ;)
2. Auf dem Wochenmarkt
Wochenmärkte finden einmal die Woche, meist an Wochenenden statt. Der Wochenmarkt meines Viertels ist jeden Samstag. In anderen Vierteln oder Orten ist er Sonntags. Es gibt kleine und beschauliche Wochenmärkte, und riesige. – Solche, wo man einen halben Vormittag braucht, um von einem Ende zum anderen zu gelangen.
Der Samstags-Markt meines Viertels befindet sich auf der Strandpromenade mit Blick aufs Meer. Wenn ich Samstag Morgen zuhause bin, verbinde ich gern einen Spaziergang am Strand mit einem Besuch auf dem Wochenmarkt. Die angebotenen Klamotten dort interessieren mich weniger. Ein paar Mandarinen, Äpfel oder etwas regionales Gemüse nehme ich aber gern mit.
Wochenmärkte finden auch in Deutschland in vielen Orten statt. Eine Übersicht über eine Vielzahl von Wochenmärkten und Hofläden in Deutschland findest du auf dieser interaktiven Deutschlandkarte.
3. Gemüseladen
Gemüseläden in Andalusien sind oft wie Tante Emma Läden. Neben regionalem Gemüse und Obst findest du hier alles, was du zum Überleben brauchst.
In deutschen Gemüseläden werden ebenfalls regionale Produkte verkauft.
4. Herboristería (Reformhaus)
In manchen Herboristerias werden neben Magentee und Supplementes auch regionale Produkte angeboten. Erkundige dich in deinem Reformhaus.
5. Bioladen
Viele Bio-Produkte in Bioläden sind regionale Produkte.
6. Supermarkt
In immer mehr Supermärkten gibt es eine Bio-Abteilung. Unter den angebotenen Bio-Lebensmitteln sind meist auch regionale Produkte vertreten.
Weitere Möglichkeiten an regionale Lebensmittel zu kommen:
7. Direkt vom Acker ernten
In Deutschland kenne ich Leute, die sich ihre Erdbeeren selbst auf regionalen Äckern ernten. Durch das selber pflücken ist der Kilopreis geringer, als im Laden. Kartoffeln bekommt man beim „Kartoffeln stoppeln“ sogar gratis. Erkundige dich einfach bei den Bauern und Landwirtschaftsbetrieben in deiner Gegend.
8. Direkt beim Erzeuger
Im Hofladen, im Bauernladen oder auf dem Bauernhof.
9. Dich an einem Urban-Gardening-Projekt beteiligen
In Málaga gibt es auch so ein Projekt. Menschen, welche die Lust zur Gartenarbeit miteinander verbindet, bewirtschaften ein Stück Land (oft mitten in der Stadt) und bauen sich ihr eigenes Gemüse an. Mehr darüber erfährst du bei den Gartenpiraten.
10. Aus eigenem Anbau
Wer einen Garten hat, ist hier klar im Vorteil ;) Es geht aber auch ohne. Ein Bekannter zog seine eigenen Tomaten und Paprika auf dem Balkon im vierten Stock. Und die sahen gar nicht schlecht aus. Ich habe es bisher nur mit Kräutern als Balkonpflanzen probiert. Und mit meinem Kaktus. Welcher übrigens hervorragend gedeiht und auch essbar ist. In Mexico ist das sogar eine Delikatesse.
11. Eigenen Acker pachten, bestellen und ernten
Du kümmerst dich eine Saison lang um eine Parzelle und darfst die Ernte dann heimfahren. Einige Anbieter von Selbsternteparzellen sind:
12. In der Natur pflücken
Von den meisten Naturwanderungen bring ich ein kleines Souvenir mit nach Hause. Etwas Rosmarin für die Kartoffeln, Hagebutten für den Tee oder Algarrobos (Johannisbrot) zur Dekoration und als „Schokoladenersatz“. Geschmacklich gewöhnungsbedürftig. Von den Inhaltsstoffen aber hochwertiger als richtige Schokolade. Vielleicht probier ich bald mal die Algarrobo-Torte.
In Deutschland kannst du je nach Jahreszeit zum Beispiel folgendes aus der Natur mitnehmen:
- Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mais
- Nüsse
- Wurzeln
- Holunder (Blüten und Beeren), Hagebutten
- Schafgarbe, Brennesseln
- …
Eine komplette Übersicht bekommst du bei einem Survivalkurs im Outdoorcamp.
13. Über´s Internet bestellen
In fast jeder deutschen Region gibt es mindestens einen Anbieter, der regionale, saisonale und meist biologisch angebaute Produkte liefert. Der Verband Ökokiste ist ein Zusammenschluss aus über 50 verschiedenen Anbietern. Hier kannst du direkt im Online-Shop bestellen.
Andere regionale Produkte und Dienstleistungen
Was täte ich ohne meinen Gürtler. Ob Gürtel, Schuhe oder Motorradlederjacke. Er bekommt alles wieder hin. Und das zu Preisen, welche ich sonst für einen Café con leche oder ein Frühstück in einer Strandbar bezahle. Gibt es in deiner Nähe noch Gürtler, Messerschmiede und andere Handwerksmeister? Wenn ja, dann unterstütze sie mit deinen Aufträgen.
- Durch deine Aufträge unterstützt du regionale Handwerker, und trägst deinen Teil dazu bei, dass auch folgende Generationen von ihrem Wissen und Können profitieren können.
- Deine Schuhe halten doppelt solange, du sparst Geld, weil du keine neuen brauchst und du freust dich länger an deinen alten Sachen.
- Der Handwerker bleibt in deiner Gegend, weil er weiterhin seine Familie ernähren kann.
Fazit
Regionale Produkte zu verwenden, hat viele Vorteile: Für dich, für die Umwelt, für deine Region und für die Gesellschaft.
Regionale Produkte gibt es an jeder Ecke – Siehe die 13 Hotspots.
Wo beziehst du deine regionalen Produkte?
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.