
Morgenroutine lernte ich, als ich aus dem Rucksack lebte.
Es gibt nichts Schlimmeres, als beim Schlafen unter freiem Himmel nachts vom Regen überrascht zu werden und nicht sofort all deine Habseligkeiten griffbereit zu haben.
Unterwegs hatte ich jeden Morgen meine Morgenroutine.
Inhalt
Morgenroutine lernte ich unterwegs
Meine persönliche Liebe zur täglichen Morgenroutine entwickelte sich, als ich als jugendlicher Tramp durch die Gegend zog. Während dieser Zeit lernte ich, mich abends „geordnet hinzulegen“ und morgens „geordnet aufzustehen“. Ausserdem lernte ich auf Reisen den minimalistischen Lifestyle lieben. Ich merkte, dass dieser meinen Fokus schärfte – in vielerlei Hinsicht.
Unterwegs lernte ich:
- Das Wenige, was ich besass, zu schätzen und zu pflegen.
- Mit geringsten Mitteln, effektiv und effizient zu wirtschaften und zu arbeiten. (Sozusagen das Maximum an Gewinn aus einem Minimum an Ressourcen herauszupressen.)
- Orts- und witterungsunabhängig mein Leben zu organisieren.
Unterwegs bekam ich Routine darin:
- Meinen Rucksack optimal zu packen.
- Mir mein Frühstücks-Fladenbrot in Nullkommanichts zu backen.
- Abends einen geeigneten Schlafplatz zu finden.
Ich merkte, dass meine Morgenroutine ausschlaggebend für den restlichen Tagesverlauf ist. Denn morgens nach dem Aufstehen stimme ich mich auf den Rest des Tages ein.
Meine Morgenroutine unterwegs sah meistens so aus:
- Morgentoilette. (Wenn ich am Meer war, nahm ich oft morgens gleich nach dem Aufstehen ein Bad. Das erfrischt.)
- Schlafsack zum Lüften aufhängen.
- Etwas Frühsport.
- Frühstück zubereiten und frühstücken. (Während dem Frühstück über die heutige Tagesroute reflektieren.)
- Essgeschirr abwaschen.
- Mich selbst nochmal kurz waschen.
- Schlafsack, Isomatte und Plane einrollen und verstauen.
- Alle restlichen Sachen verstauen.
- Darauf achten, dass ich den Platz so verlasse, wie ich ihn vorgefunden habe.
- Abfahrt.
Wie du siehst, eignet man sich unterwegs neben der Morgenroutine auch noch viele andere nützliche Gewohnheiten an. Reisen muss auch nicht mal teuer sein. Ganz im Gegenteil. Reisen ohne Geld ist ganz einfach.
Ausser all den genannten Punkten lernte ich, dass es nichts bringt, in festen Strukturen zu verharren. Nicht mal bei der Morgenroutine. Wenn die Witterungsverhältnisse nicht die besten waren, packte ich den Schlafsack sofort zusammen, um zu vermeiden, dass er nass wird. Oder ich baute das Lager gleich nach dem Aufstehen ab und frühstückte etwas später.
Beginne den Tag proaktiv
Proaktiv den Tag zu beginnen, bedeutet selbstbestimmt in den Tag zu starten.
Das Gegenteil von proaktiv ist reaktiv. Also auf etwas bereits Bestehendes zu reagieren, anstatt es proaktiv zu gestalten.
Zu einer proaktiven Morgenroutine kann zum Beispiel folgendes zählen:
- Dir direkt nach dem Aufstehen bewusst Zeit für ein gemütliches Frühstück, Meditation oder Frühsport zu nehmen.
- Den Tag nach deinen Regeln zu beginnen und dich nicht schon morgens ablenken zu lassen, von Nachrichten, E-Mails oder störenden Einflüssen.
Be water my friend
Dieses Zitat von Bruce Lee kennt sicher jeder. Wasser passt sich den Umständen an. Es fliesst um Hindernisse herum. Und wenn es nicht anders geht, räumt es diese – Tropfen für Tropfen aus dem Weg.
...der stete Tropfen höhlt den Stein.
Wenn nötig, schafft sich Wasser auch sofort freie Bahn, mithilfe eines fokussierten Strahls oder eines Tsunamis.
Im täglichen Leben und auch bei meiner Morgenroutine halte ich es mit diesem Zitat von Bruce Lee. Alles, was in starren Formen verharrt, wird irgendwann brechen.
Es bringt nichts, jeden Tag dasselbe zu tun, nur weil man es sich selbst irgendwann auferlegt hat, im Glauben, dass es das Beste wäre.
- Wenn ich merke, dass mich eine gewisse Gewohnheit nicht weiterbringt, dann lege ich sie ab. Oder ersetze sie durch eine andere.
- Wenn ich merke, dass mich eine gewisse Morgenroutine nicht weiterbringt, dann lege ich sie ebenfalls ab. Oder ersetze sie durch eine andere.
So manche Morgenroutine hat sich bei mir schon über viele Jahre bewährt. Zum Beispiel mein morgendliches Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen. Und, dass ich (meist) früh aufstehe. Andere Morgenroutinen habe ich im Laufe der Zeit weggelassen, ergänzt oder justiert.
Beginne den Tag proaktiv, aber bleib beweglich!
3 Gründe, um für deine Morgenroutine aus dem Bett zu kommen
Die Morgenroutine beginnt direkt nach dem Aufstehen. Und endet (für mich persönlich) gegen 12 Uhr mittags. Ich stehe meist um 7 Uhr – spätestens 8 Uhr auf. Auch wenn ich manchmal nur 4 Stunden schlafe, versuche ich diesen Rhythmus von Montag bis Freitag durchzuhalten. Wenn ich die Woche über nicht viel geschlafen habe, dann bleib ich am Wochenende etwas länger liegen.
Manche verstehen nicht, warum ich (für spanische Verhältnisse) so zeitig aufstehe.
Dafür habe ich mehrere Gründe:
1. Morgens ist die schönste Zeit des Tages
Ich liebe es, morgens durch die Altstadt zu laufen.
Update: Seitdem ich in Strandnähe gezogen bin, laufe ich nicht mehr durch die Altstadt, sondern am Strand.
Die Leute gehen zur Arbeit. Die Temperatur ist angenehm. Die Luft klar. Die Standbesitzer auf dem Markt bauen ihre Waren auf. Die Möwen singen dazu. Und ich mach meine Morgenroutine und beginne den Tag tranquilo.
Siehst du das ähnlich? Oder hast du Probleme morgens aus dem Bett zu kommen? Vielleicht bist du auch eher nachtaktiv. Für mich jedenfalls ist morgens die schönste Zeit des Tages.
2. Morgen- oder Mittagsroutine?
Würde ich erst gegen 10 Uhr oder 11 Uhr aufstehen, dann hätte ich keine Zeit für meine Morgenroutine.
So einfach ist das.
Da ich eine angemessene tägliche Morgenroutine aber für essentiell wichtig für einen erfolgreichen Start in den Tag halte, schreit mein Körper jeden Morgen geradezu danach, dass ich ihn bis spätestens 8 Uhr aus den Federn bewegt habe! Wenn du genügend Zeit für deine Morgenroutine haben möchtest, solltest du früh genug aufstehen. Sonst wird deine Morgenroutine schnell zur Mittagsroutine.
3. GTD – Getting things done
Der Tag hat bekanntlich nur 24 Stunden. Auch wenn diese manchmal wenig erscheinen, ändert es nichts an der Tatsache. Mit diesen 24 Stunden müssen wir also auskommen, um unser Tagesziel zu erreichen.
Morgens bin ich am effektivsten. Ob es darum geht, einen Artikel zu schreiben oder Übungen zu machen, um gesund und fit zu bleiben. Morgens erziele ich die besten Ergebnisse. Wann ist deine effektivste Tageszeit, um Dinge fertigzubekommen?
Wenn du morgens gerne früher aufstehen würdest, aber im Bett klebst, wie Teer in den Federn, dann habe ich hier für dich: 10 Tipps zum Aufstehen
Finde deine persönliche Routine
Nun weisst du, dass ich meine persönliche Morgenroutine bereits seit vielen Jahren zu schätzen weiss. Dass Morgenroutine (meines Erachtens) kein starres Ritual sein sollte. Dass sich die tägliche Morgenroutine ruhig den Gegebenheiten anpassen und auch geändert werden darf.
Beispiele verschiedenster Morgenroutinen findest du zu Hauf im Netz.
Am wichtigsten ist aber, dass du deine ganz persönliche Morgenroutine findest. Denn jeder Mensch tickt anders. Was mir nützlich und hilfreich erscheint, könntest du für dich persönlich als sinnlos empfinden. Vielleicht bist du auch kein Frühaufsteher. Dann darfst du deine Morgenroutine auch gern Mittagsroutine nennen.
Beobachte welcher Start in den Tag am besten mit deiner inneren Uhr konform geht. Experimentiere. Justiere. Erschaffe dir deine ideale Morgenroutine.
Als Beispiel zeige ich dir nun noch meine „derzeitige“ persönliche Morgenroutine.
Meine (derzeitige) Morgenroutine
- Aufstehen (meist zwischen 7 und 8 Uhr).
- Kurze Morgentoilette.
- Ich trinke ein Glas Wasser (neuerdings mit einem Schuss Zitrone).
- Je nach Lust und Laune zuerst Frühstück, eine Runde an den Strand, etwas Frühsport oder Meditation.
- Schreiben an Artikeln und arbeiten an anderen Projekten… (Da kommt demnächst noch was) trag dich am besten ins kostenlose Newsletter ein und bleib am Ball).
- Drei bis viermal die Woche kurzes Workout. Meist unten am Strand.
- Gegen 12 Uhr mein zweites Frühstück. Dieses besteht meist aus Früchten.
Fazit
Eine tägliche Morgenroutine erachte ich für essenziell wichtig für einen optimalen Start in den Tag.
- Es ist wichtig, deine kontinuierlich Morgenroutine beizubehalten.
- Die Morgenroutine sollte aber nicht in starren Bahnen verlaufen, sondern flexibel bleiben.
Finde deine persönliche Morgenroutine und beobachte sie über einen längeren Zeitraum. Beobachte, welche Dinge du täglich tust (Zähneputzen, ein Glas Wasser nach dem Aufstehen,…) und welche du alle paar Tage tust (Workouts, Fitness,..)
Arbeite täglich an dir und deiner Morgenroutine und bleib dabei geschmeidig und flexibel.
Update vom 23 August 2016
Seitdem ich einen Hund habe, hat sich mein Morgenritual etwas verändert.
Siehe Artikel:
Hi Mike,
in Deiner Morgenroutine konnte ich meine sehr gut wiederfinden. Ich frühstücke zwar nicht (Intermittierendes Fasten), aber ansonsten kann ich alles nur unterschreiben.
Besonders wichtig war für mich die Entscheidung jeden Tag (egal ob Wochenende oder nicht) um 7.00 Uhr aufzustehen. Dadurch bin ich viel produktiver geworden und bekomme einen Großteil dessen hin, was ich mir für den Tag vorgenommen habe.
Gruß Micha
Hi Michael,
Am Wochenende bleib ich auch mal länger liegen. Aber von Montag bis Freitag geht´s mit den Hühnern aus dem Bett. Denn, wie du schon sagst: Dadurch ist man einfach produktiver und bekommt mehr hin.
Viele Grüsse und Erfolg beim Fasten,
Mike
Hi Mike,
sehr spannender Artikel. Wenn man morgens an den Strand kann ist das natürlich klasse. Das ist hier in Deutschland (zumindest in meiner Gegend) leider nicht gegeben.
Ja und du hast recht: Morgens ist wirklich die schönste Zeit am ganzen Tag. :)
Beste Grüße Tobi