
10 Fragen und Antworten rund um den Majoran
Dank Majoran schmeckt selbst Kürbiskompott nach Wurstgulasch. Was wäre die Welt ohne Majoran?
Inhalt
10 Fragen und Antworten rund um den Majoran
Bereits seit 2002 lebe ich in meiner Wahlheimat Spanien. Die Spanier essen keinen Majoran. In meiner Küche zuhause in Málaga darf er jedoch nicht fehlen. Und Spanier, die bei mir zu Besuch sind und Gerichte mit Majoran probieren, sind meist positiv überrascht von diesem typisch alemannischen Geschmack.
Mich erinnert er an meine Kinder- und Jugendzeit, als in der Familie noch selbst geschlachtet wurde. Wurst, Wellfleisch und Wurstsuppe verströmten Majoranduft. Und das ganze Haus roch Wochen- und Monatelang nach dem Schlachtfest noch nach Majoran. Und natürlich erinnert er mich auch an den deftigen Mutzbraten, wo er als essentielles Gewürz nicht fehlen darf.
Momentan esse ich nur wenig Fleisch. Das liegt aber nicht daran, weil ich bekennender Vegetarier bin oder sein möchte. Sondern es liegt einfach daran, weil ich das Supermarktfleisch und Fleisch aus der Massentierhaltung im Allgemeinen für ungeniessbar halte und im Alltag nur noch selten verzehre.
Umso mehr verleiht Majoran auch meinen vegetarischen Gerichten immer einen angenehmen Wurstgeschmack und Geruch. Majoran schmeckt aber nicht nur hervorragend. Er hat auch eine ganze Reihe weiterer Vorzüge. So besitzt er einige Eigenschaften, die der Gesundheit zuträglich sind. Dieser Artikel geht nun den brennendsten Fragen rund um das Gewürz auf den Grund.
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1. Zu welcher Pflanzengattung zählt er?
Majoran (Origanum majorana) ist eine Gewürzpflanze, die zur Gattung „Dost“ der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehört.
2. Unterschied zum Oregano
Beide Pflanzen gehören der gleichen Pflanzengattung an: zur Gattung Dost der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
In Spanien und anderen mitteleuropäischen Ländern (vor allem Italien) wird reichlich Oregano verwendet. Der Unterschied zwischen getrocknetem Oregano und getrocknetem Wurstkraut ist für einen Majoranliebhaber leicht auszumachen. Oregano ist eben das typisch italienische Pizza-, Tomaten- und Mozzarella-Gewürz. Majoran hingegen erinnert den Kenner sofort an deftige deutsche Kartoffelsuppe und Würste.
Die Unterscheidung zwischen den frischen Gewürzpflanzen ist hingegen oft nicht so einfach. Beide Pflanzen sehen sich äusserlich recht ähnlich und verbreiten beim Zerreiben zwischen den Fingern ein ähnliches Aroma.
Hier einige Unterscheidungsmerkmale, die die Differenzierung einfacher machen:
Majoran (Origanum majorana)
- Anbau: Einjährig
- Winterhart: Nein
- Aussehen der frischen Pflanze: Glatte Blätter
- Aroma (Geruch): Entfaltet das Aroma erst in den Speisen. Riecht man an den getrockneten Blättern, dann verströmen sie einen milden aber schweren und würzigen Geruch.
- Geschmack: Würzig, deftig
- Verwendung: Deftige deutsche Eintöpfe, Kartoffelsuppe, Fleisch- und Wurstgerichte. Typisches deutsches Wurstgewürz. Daher auch der Name „Wurstkraut“.
Oregano (Origanum vulgare)
- Anbau: Zweijährig
- Winterhart: Ja
- Aroma (Geruch): Verströmt auch bei geringen Mengen bereits einen starken und typischen Geruch
- Geschmack: Stark würzig
- Aussehen der frischen Pflanze: Behaarte Blätter
- Verwendung: Wird für mediterrane (italienische) Gerichte wie Pizza verwendet. Oft in Zusammenhang mit Mozzarella und Tomaten.
3. Weitere volkstümliche Namen
Majoran ist auch unter den Namen Wurstkraut, Wurstkräutel, Badkraut, Maiwürzkraut, Bratenkräutel, Mairan, echter Majoran, Mairon, Maigramme, Mussärol, Miran, Meigram, Kostenkraut, Kuttelkraut, Mairandost, Blutwürze, Gartenmajoran, Kuchelkraut, Mairalkraut, Kranzkraut oder Bratekräutche bekannt.
4. Herkunft
Ursprünglich stammt der Majoran aus Kleinasien, der Türkei oder Zypern, wo er als Wildpflanze vertreten war. Später verbreitete er sich über den weiteren Mittelmeerraum, wo er auch heute weltweit am häufigsten zu finden ist. Bereits bei den Römern soll er zu den meist verwendeten Kräutern gezählt haben. Und schon in der Antike soll er in Form von Majoranwein als Aphrodisiakum und potenzförderndes Mittel Verwendung gefunden haben.
5. Anbau
Angebaut wird das Majorankraut heute vorrangig im Mittelmeerraum. Denn die einjährige Gewürzpflanze bevorzugt mildes und mediterranes Klima mit gemässigten Wintern und warmen Sommern. Am besten wächst er auf locker-steinigen und flachgründigen Lehmböden. In einigen Regionen, wo er bereits als Gewürzpflanze angebaut wurde, kann er auch verwildert in der Natur gefunden werden. Das ist jedoch eher die Ausnahme. Denn Majoran ist heute vor allem eine Kulturpflanze.
6. Verwendung als Gewürz
Genau wie Rosmarin, Basilikum oder andere mediterrane Kräuter kann auch der Mairan frisch oder in getrocknetem Zustand als Gewürz Verwendung finden.
Ähnlich wie der Meerrettich hat das Wurstkraut einen hohen Anteil an ätherischen Ölen. Diese haben leider die Eigenschaft, recht schnell zu verfliegen, wenn sie mit Sauerstoff in Verbindung kommen.
Das heisst, das mit dem Verfliegen der ätherischen Öle auch der Geschmack flöten geht. Deshalb ist stets darauf zu achten, dass der getrocknete Majoran in gut verschlossenen Behältern aufbewahrt wird.
Ich hole meinen Mairan immer direkt beim Gewürzhändler. Dieser füllt ihn in einen Plastebeutel ab, der nach dem Abfüllen gut verschlossen wird. Zuhause fülle ich ihn dann in ein Schraubglas um.
Die Einsatzmöglichkeiten als Gewürz sind schier unendlich. Wer ihn mag, wird immer wieder neue Kombinationen finden. Ich verwende ihn unter anderem als Gewürz an Kartoffelsalat, Kartoffelbrei, andere Kartoffelgerichte, Bohnen- und Linsengerichte, Fleischgerichte, Käsegerichte und für die Zubereitung von Sossen.
7. Verwendung als Heilpflanze
Dem Majoran werden vor allem verdauungsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Wahrscheinlich ist das auch ein Grund dafür, dass er in solch grossen Mengen in der Wurstverarbeitung Verwendung findet. Denn gerade die majoranlastige Leberwurst ist ja besonders fettig und da kommen ein paar verdauungsfördernde Eigenschaften gerade recht.
Ausserdem soll er gegen Erkältung helfen und antibakteriell, beruhigend, schleimlösend, schweißtreibend, harntreibend, krampflösend, menstruationsstärkend und tonisierend wirken und zudem die Milchbildung bei Stillenden unterstützen.
Zudem wirkt er entkrampfend und beruhigend auf das Nervensystem, weshalb er bei nervöser Unruhe, Schlaflosigkeit, Migräne, Kopfschmerzen und sogar bei Epilepsie eine positive Wirkung haben kann.
Anwendung bei Erkältung
Bei Erkältung kann Majoran inhaliert werden. Ätherische Öle sind dafür bekannt, eine schleimlösende Wirkung zu haben. Da der Majoran einen hohen Anteil an ätherischen Ölen besitzt, kann er somit bei Erkältungen in Form von Dampfbädern Linderung verschaffen.
Anwendung bei Verdauungsbeschwerden
Bei Verdauungsbeschwerden kann er in Form von Tee Verwendung finden. Hier wird vor allem das frische Gewürzkraut verwendet. Man übergiesst das frische Majorankraut mit heissem Wasser und lässt es dann zugedeckt etwa 15 Minuten ziehen. Der Tee wird dann 3 Mal täglich über den Tag verteilt getrunken.
Inhaltsstoffe
Folgende Inhaltsstoffe werden dem Majoran nachgesagt:
- Ätherische Öle und deren Bestandteile (Borneol, Carvacrol, Carvon, cis-Sabinenhydrat, Eugenol, Geraniol, Menthol, Limonen, Thymol, α-Terpinen, α-Terpineol, 4-Terpineol, 4-Terpinenylacetat, 1,8-Cineol)
- Arbutin
- Glykoside
- Flavonoide
- Mineralstoffe (Kalzium, Kupfer, Zink)
- Oleanolsäure
- Rosmarinsäure
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe (Gerbsäure)
- Saponine
- Vitamin C
Alle Heilwirkungen im Überblick
1. Innerliche Anwendung
- Verdauungsbeschwerden und Blähungen
- Erkältungskrankheiten
- Innere Unruhe (nervöse Unruhe)
- Schlaflosigkeit
- Migräne
- Kopfschmerzen
- Epilepsie
- Reise- und Seekrankheit
- Krampfartiger Husten
2. Äusserliche Anwendung
- Rheuma
- Krampfadern
- Schnupfen
- Juckreiz
- Wunden
- Bauchschmerzen
8. Aussaat und Düngung
Majoran kann als Zimmer- oder Balkonpflanze gezogen werden oder aber im Garten. Da in Deutschland das Wetter im Frühjahr oft noch durchwachsen und unbeständig ist, kann die Aussaat im Freien mit Risiken verbunden sein. Deshalb ist man mit der Saat auf der Fensterbank oder im Gewächshaus besser beraten. Majoran ist ein Lichtkeimer.
Die Samen sollten daher nicht komplett mit Erde bedeckt werden, so dass noch genügend Sonnenlicht hindurch dringen kann. Am besten man drückt die Samen nur ganz leicht in die Erde. Die Aussaat kann je nach Standort zwischen Januar und Mai erfolgen (In Spanien oder in Deutschland als Balkonpflanze das ganze Jahr über).
Wer Blumenerde aus der Baumschule verwendet, ist auf der sicheren Seite. Zusätzlicher Dünger ist dann nicht notwendig. Jedoch sollte man darauf achten, gerade die frisch ausgesäten Samen täglich ausreichend zu befeuchten, da sie sonst sehr schnell austrocknen können.
Am besten befeuchtet man die Erde mit einem Wasserzerstäuber. So läuft man nicht Gefahr, dass die locker liegenden Samen durch einen zu starken Wasserstrahl fortgespült werden. Gegossen wird immer Vormittag und Nachmittag. Also dann, wenn die Samen keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind.

Majoran an Tomaten-Paprika-Salat.
9. Anbau und Erntezeit
Der Anbau sollte an einem sonnigen und geschützten Ort stattfinden. Einjährige Majoranpflanzen gelten als die aromatischsten. Es wird also jedes Jahr neu ausgesät. Die Ernte des frischen Gewürzkraut erfolgt kurz vor oder während der Blüte. Die Blüte findet zwischen Juni bis September statt. Man sollte sich somit auf eine Ernte im Frühjahr-Sommer vorbereiten. Die Pflanze sollte deswegen kurz vor oder während der Blüte geerntet werden, weil zu diesem Zeitpunkt der Gehalt der ätherischen Öle und somit das Aroma der Pflanze am stärksten ist.
Geerntet wird die komplette Pflanze mit Stängeln, Blättern und Knospen. Als Tageszeit für die Ernte eignet sich am besten Vormittag oder Nachmittag. Also zu einem Zeitpunkt, an dem die Sonne nicht am höchsten Punkt steht. Die Pflanzen werden nicht zu dicht über dem Boden abgeschnitten.
Denn so besteht die Möglichkeit, dass sie noch einmal austreiben und dass man noch ein zweites Mal ernten kann. Nach der Ernte werden die Pflanzen gebündelt und verkehrt herum an einer Leine an einem sonnengeschützten Ort aufgehängt. Wenn die Pflanzen komplett getrocknet sind, dann werden die Blätter abgerebelt und in einem gut verschlossenen Behälter an einem lichtgeschützten und kühlen Ort aufbewahrt.
10. Lagerung
Getrockneter Majoran wird in gemahlener und in gerebelter Form angeboten. Ich bevorzuge den gerebelten Majoran. Allein schon deswegen, weil er in gerebelter Form im Essen als Gewürzkraut zu erkennen ist und den Speisen somit ein typisches Aussehen verleiht, während er sich im gemahlenen Zustand mit dem Essen zu einer homogenen Masse vermischt.
Das ist aber nicht der einzige Grund. In gemahlener Form verfliegen auch schneller die ätherischen Öle und somit auch der Geruch und der Geschmack. Deshalb ist er in gerebelter Form vorzuziehen. Die Lagerung sollte in einem gut geschlossenen Behälter an einem kühlen und dunklen Ort stattfinden.
Ich bewahre meinen Majoran im mittleren Fach meines Gewürzwagens auf. Dort gelangt kein direktes Sonnenlicht hin und ich habe ihn immer griffbereit. Bei guter Lagerung hält der Majoran über mehrere Jahre sein Aroma. Soweit kommt es ja aber nie, da er vorher verzehrt wird.
Wichtig
Für die angegebenen Heilwirkungen übernehme ich keine Garantie. Wer den Majoran als Heilpflanze verwenden möchte, der sollte vorher seinen Arzt oder Apotheker befragen. Dieser Artikel ist keine ärztliche Handelsempfehlung, sondern dient ausschliesslich der Information.
Quellen
- http://heilkraeuter.de/lexikon/majoran.htm
- http://www.gartenjournal.net/majoran-oregano
- https://www.gewuerzkarawane.de/majoran.html
- https://www.gesundheit.de/medizin/naturheilmittel/heilpflanzen/majoran-der-anspruchsvollere-bruder-des-oreganos
- https://www.vitamine.com/heilpflanzen/majoran/
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