Ein Gastbeitrag von Lebenskünstler Karl Allmer:
Wer gehört zu den Guten und wer zu den Bösen in dieser schönen Zeit? Manchmal sind wir der Meinung, alle sind gegen uns und dann gibt es Phasen, da meinen es alle gut mit uns. Doch ist gut gemeint auch wirklich gut für uns? Oder handelt es sich hierbei auch um eine feindliche Übernahme? Und Bist Du jetzt verwirrt?
So geht es vielen Menschen jeden Tag. Wir leben in einer Welt, die nur mehr schwer durchschaubar ist. Zu viele Informationen prasseln auf uns ein, belästigen uns, man könnte auch sagen, wir werden bombardiert. Da kann man schnell den Überblick verlieren und im Nebel des Lebens in die falsche Richtung fahren. Deshalb ist es wichtig, seine Feinde zu kennen, denn wer seine Feinde kennt, findet Klarheit. Doch wie lernt man seine Feinde kennen?
Inhalt
Wer hat die Macht?
Viele von uns machen sich das Leben selbst zum Gefängnis. Auch mir ging es so. Obwohl ich offensichtlich alles hatte, war ich permanent in einem Zustand der Unruhe und Unzufriedenheit und wusste nicht genau warum.
Menschen folgen Entscheidungen und Gewohnheiten, die nicht mit ihren inneren Werten zusammenpassen. Und sind deshalb unzufrieden. Manchmal erfolgt dies bewusst, doch meistens passiert es völlig unbewusst. Fast 90 Prozent der Entscheidungsprozesse unseres Gehirns, werden im Vorfeld vom Unterbewusstsein gesteuert. Alle unsere Handlungen sind die Überlagerung von tausenden von kleinen Ursachen.
Erfahrungen aus der Kindheit beeinflussen unsere Berufsentscheidung. Unsere Kultur und die Sprache beeinflussen unsere Denkweise.
- Die Menschen, mit denen wir uns umgeben, beeinflussen unser Leben im Alltag.
- Institutionen wie Kirche und Staat beeinflussen unsere Rituale und Feiertage.
- Medien, die wir zurate ziehen, beeinflussen unser Kaufverhalten.
Unsere Triebe und unser Körper haben sich an Gewohnheiten angepasst, die wir nicht mehr wollen.
Von all dem wird unser Gehirn beeinflusst. Und genau diesen Einfluss gilt es zu hinterfragen und letztendlich wieder eigene Entscheidungen zu fällen. Denn oft ist man im Leben eingezwängt zwischen Terminen, Meetings im Job, vorgegebenen Ritualen und anderen sozialen Gefängnissen.
Wir leben im goldenen Käfig des 21.Jahrhunderts, gefangen von unserem Inneren Feind. Wir treffen unbewusste Entscheidungen – beeinflusst von außen – die nicht mit unseren Wünschen und Bedürfnissen zusammenpassen. Deshalb sei vorsichtig, denn der Feind lauert überall.
Hier einige Beispiele:
- Wir gehen einem Beruf nur nach, weil uns in Jugendjahren erzählt wurde, man könne dort gutes Geld verdienen.
- Wir sind im Golfklub eingeschrieben, nur weil es prestigeträchtig ist.
- Wir wohnen in der Stadt, obwohl wir eigentlich lieber am Land wohnen würden. Oder umgekehrt.
- Wir zahlen eine Leasingrate für ein Auto, das uns nicht gefällt!
- Wir folgen Festen und Feiertagen, an die wir nicht glauben oder an deren Entwicklung wir zweifeln.
- Wir fahren täglich mit dem Auto in die Arbeit, obwohl dies auch anders möglich wäre.
- Wir kaufen uns das neue I-Phone, weil das alte schon 1 Jahr alt ist.
- Wir schauen fern, weil um 20:15 Primetime ist.
All das führt zu Unzufriedenheit. Es gilt alles zu hinterfragen und von seinem Leben eine Bestandsaufnahme zu machen.
Sich die Beeinflusser bewusst zu machen bedeutet, seinen inneren Feind zu kennen. Dies ist der erste Schritt, um sich zu befreien und Herr und Frau seines eigenen Lebens zu werden.
Denn eine Wahl bringt eine Richtung. Es geht darum, selbstbewusst eine Position einzunehmen und sich das Leben wieder anzueignen. Das Leben ein Stückchen zu planen, um nicht Spielball anderer zu werden. So schaffst du dir selbst mehr Klarheit, entledigst dich deiner inneren Feinde. Dein Leben wird leichter!
Die Bestandsaufnahme zur Selbstmächtigkeit
Mache an einem ruhigen Sonntag eine Liste und verschaffe dir selbst einen Überblick über deine Abhängigkeiten und die Beeinflusser. Wie gesagt, umso besser du deinen inneren Feind kennst, umso leichter wird es, bewusst eine Veränderung herbeizuführen
Bitte schreibe dir ganz spontan die Dinge auf, die du in deinem Leben verändern möchtest. Nachdem du die Punkte gesammelt hast, geht es darum, dir bewusst zu machen, warum dich der jeweilige Punkt stört und wie sehr er dich stört. Das Grundprinzip ist einfach. Du verschaffst dir Klarheit über deine Situation, indem du schaust, wo Handlungsbedarf in deinem Leben besteht und wo die Schmerzgrenze am höchsten ist. Und dadurch gewinnst du mehr Kontrolle über dein Leben.
Hier die Fragen:
- Was möchtest du ändern? z.B. fixe Anstellung
- Wer oder was war der Beeinflusser? z.B. Eltern
- Wann wurde die Entscheidung getroffen? z.B. 1998
- Welcher Wert von deinen Kernwerten wird dabei verletzt? z.B. Freiheit
- Wie hoch ist der Schmerzpegel? 3
Kategorisiere deine Schmerzgrenze und bringe einen Überblick in dein Leben:
- Daran kann oder will ich nichts ändern, deswegen akzeptiere ich es besser wie es ist.
- Das will ich ändern, aber erst später. Bis dahin rege ich mich nicht darüber auf.
- Größter Schmerz – diesen Punkt werde ich als nächstes ändern und konkrete Schritte unternehmen.
Verschaffe dir so Klarheit darüber, wo du mehr Selbstbestimmung in dein Leben holen möchtest.
Die absolute Freiheit und Selbstmächtigkeit wird uns nicht gelingen, diese ist eine Illusion. Außer du ziehst in den Wald und machst es wie die Urmenschen. Dann wird es aber vielleicht etwas einsam werden.
Verschaffe dir also einen Überblick und mache eine Liste, auf der du aufbauen kannst. Treffe bewusst eine Entscheidung von welchen Einflüssen du dich bestimmen oder nicht bestimmen lassen willst. Wo du deine Selbstmächtigkeit zurück erobern möchtest. Nicht das zu tun, was alle tun, sondern was du für richtig hältst.
Doch mache keine wissenschaftliche Arbeit daraus. Nimm dir nur Ruhe und Zeit und verlass dich auf dein Bauchgefühl und Herz. Dann wirst du zu einer entsprechenden Liste kommen. Dies dient der Bestandsaufnahme darüber, in welchen Lebensbereichen du gegen deine Werte lebst und was du ändern möchtest. Das können große oder auch ganz kleine Entscheidungen sein. Damit legst du den Grundstein für Veränderungen in deinem Leben, die zu einem ruhigeren und leichteren Leben führen.
Genieße den Weg der Lebenskunst!
Liebe Grüße
Karl
Über den Autor:
Hi, ich bin Karl, Autor, Blogger, Student der Lebenskunst und Resilienztrainer. Ich schreibe über die Kunst, das Leben zu genießen.
In meinen Büchern und in meinen Kursen erfährst Du, wie Du Deinen persönlichen Weg der Lebenskunst findest, dem Druck des Alltags entkommst und mehr Gelassenheit und Heiterkeit in Dein Leben bringst!
Hey Karl,
gut geschrieben und auch praktisch sehr gut anwendbar. Die Fragen zur Selbstmächtigkeit sind wichtig finde ich. Vor allem der Punkt mit den Werten. Denn wenn wir unsere Werte verletzen, werden wir niemals glücklich sein können.
Grüße
Dario
Ich hatte heute so viel vor.
Und da stand da das Sofa.
Was soll ich sagen?
Wir sind jetzt zusammen.