
Café pur oder con leche oder mit Tiramisu? – Zügig Entscheidungen treffen – In 4 Schritten zur Entscheidung
In 4 Schritten zur Entscheidung. Die sofort umsetzbare Anleitung, die deine Entscheidungsfindung beschleunigt!
Nicht länger als sieben Atemzüge soll es dauern, bis man eine Entscheidung getroffen hat, schrieb Tsunetomo Yamamoto im Hagakure vor über 300 Jahren.
Entscheidungen werden ganz tief in deinem Unterbewusstsein getroffen.
Im Bewusstsein kommen sie nur leider nie so eindeutig an. Denn alle möglichen Zweifel und Gegenargumente liefert das Unterbewusstsein gleich mit. Das führt dazu, dass du hin und her gerissen bist. Dann stehst du da, mit deinem Für und Wider und kannst dich nicht entscheiden.
Inhalt
Entscheidungsprozesse durchlaufen verschiedene Phasen
Wenn du weisst, in welcher Phase du dich momentan befindest, kannst du deine Entscheidungsfindung beschleunigen. Wie ein Ei aus der Schale, kannst du die richtige Entscheidung “auspellen”.
Bevor ich dir die 4 Phasen der Entscheidungsfindung aufzeige, erinnere dich bitte an einige wichtige Entscheidungen deines Lebens. Unter welchen Umständen hast du sie getroffen?
Zum Beispiel:
- Die Entscheidung für diesen Beruf.
- Die Entscheidung für diese Wohnung, oder dieses Haus.
- Die Entscheidung, mit deinem Partner zusammenzuleben.
- Die Entscheidung, dich zu trennen.
- Die Entscheidung für dieses Auto.
- Die Entscheidung für eine Reise.
Jede dieser Entscheidungen durchlief 4 Phasen, von der Grundidee bis zur endgültigen Umsetzung.
In 4 einfachen Schritten zur Entscheidung
Die 4 Phasen der Entscheidungsfindung:
- Das gefällt mir.
- Ich will es.
- Ich will es wirklich.
- Die Entscheidung “Ich will es wirklich” ist bereits gefallen.
Wenn du beim Entscheidungen treffen effektiver werden willst, wäre es gut, wenn du dir diese 4 Phasen einprägst. Schliesse für einen Moment die Augen und visualisiere die 4 Schritte. Oder schreibe sie auf einen Zettel und steck ihn in die Hosentasche.
Wie sehen diese 4 Phasen der Entscheidungsfindung in der Praxis aus?
Als erstes picke ich mal ein Beispiel aus der Rubrik „angenehme Entscheidungen“:
Schon lange träumst du davon, dir ein Motorrad zu kaufen. Du kennst auch das Modell.
- Du befindest dich in der 1. Phase der Entscheidungsfindung: „Das gefällt mir“.
Nun entschliesst du dich, an einem Samstag Vormittag, zum Tag der offenen Tür, eine Proberunde mit deinem Modell zu drehen. Du startest die Maschine und spürst den kraftvollen Motor unter dir vibrieren. Im vierten Gang ziehst du mühelos die Bergstrasse hoch. Der Wind bläst dir ins Gesicht. Du fährst zurück auf den Hof des Vertragshändlers. Am liebsten würdest du auf der Maschine sitzenbleiben und gleich wieder durchstarten.
- Du befindest dich in der 2. Phase der Entscheidungsfindung: „Ich will es“.
Auf dem Weg nach Hause geht dir ein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Das ist schon ein anderes Gefühl, als aus dem Auto heraus, die Landschaft hinter Glas an dir vorbeiziehen zu sehen.
Du checkst deine Finanzen. Wenn du an anderen Ecken etwas sparst, läge diese Anschaffung durchaus im Bereich des Möglichen.
- Du entschliesst dich zum Kauf und befindest dich in der 3. Phase der Entscheidungsfindung: „Ich will es wirklich“.
Am nächsten Tag gehst du frühmorgens zur Bank und hebst die vereinbarte Vorkasse ab. Beim Händler unterschreibst du den Kaufvertrag und überreichst die Vorauszahlung. Dass restliche Geld bezahlst du nächsten Dienstag bei der Übergabe.
- Du befindest dich in der 4. und letzten Phase der Entscheidungsfindung: Die Entscheidung „Ich will es wirklich“ ist bereits gefallen.
Zum Vergleich möchte ich dir noch ein Beispiel aus der Rubrik „unangenehme Entscheidungen“ vorstellen:
Zahnschmerzen sind wirklich eine unangenehme Sache. Sie kommen auch meistens zum unpassendsten Moment. Am Anfang ignorierst du sie, nach dem Motto: „Das wird schon wieder“. Mal werden sie schwächer, dann wieder stärker. Tendenziell werden sie aber immer schlimmer. Es kommt der Moment, an dem du sie nicht mehr ignorieren kannst.
- Du befindest dich in der 1. Phase der Entscheidungsfindung: „Ich müsste eigentlich“.
In der darauffolgenden Nacht machst du kein Auge zu. Eisbeutel lindern zwar momentan etwas den tuckernden Schmerz, aber helfen nicht wirklich. Du bist wie gerädert und schlecht gelaunt. Du greifst zum Telefon und rufst deinen Zahnarzt an.
- Du befindest dich in der 2. Phase der Entscheidungsfindung: „Ich muss jetzt“.
Der Schmerz hat sich bereits übers ganze Gesicht ausgebreitet. Dein Zahnarzt gibt dir einen Termin für nächste Woche Donnerstag. Der Gedanke, bis nächsten Donnerstag warten zu müssen, scheint dir keine gute Idee. Du willst jetzt „Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende“. Du sagst deinem Zahnarzt, dass du sofort einen Termin brauchst. Die Schmerzen sind unerträglich.
- Du befindest dich in der 3. Phase der Entscheidungsfindung: „Ich muss jetzt wirklich“.
Du liegst auf dem Zahnarztstuhl und empfängst die Betäubungsspritze mit einem deutlichen und innigen „Ja, ich will“, wie damals in der Kirche, zu deiner Hochzeit.
- Du befindest dich in der 4. Phase der Entscheidungsfindung: Die Entscheidung: „Ich will es wirklich“ ist bereits gefallen.
Du hast dich wiedererkannt? Klar.
Ab sofort solltest du dir bei jeder Entscheidung diese 4 Phasen der Entscheidungsfindung bewusst machen.
Wie präge ich mir die 4 Phasen zum Entscheidungen treffen ein, ohne mich anzustrengen?
Lies dir die 4 Punkte einige Male durch und visualisiere sie dabei. Schreib sie auf einen Zettel und steck ihn in deine Brieftasche oder die Hosentasche. Erzähl deinen Freunden davon. Wendet das 4-Phasen Modell auf eure letzten Entscheidungen an.
Das kann im übrigen sehr unterhaltsam sein. Von heute an, klärst du während jeder Entscheidung, in welcher der 4 Phasen du dich eben befindest. Ich wette, dass es dir zur nützlichen Angewohnheit wird, die du ein Leben lang nicht mehr vergisst.
Puh, so viel Arbeit!
Sollte dir jetzt dieser Gedanke durch den Kopf schiessen, bedenke, wie viel kostbare Zeit du bisher damit verloren hast:
- Dich nicht entscheiden zu können.
- Dich schlecht zu fühlen, weil du an deinen Entscheidungen gezweifelt hast.
- Schlechte oder falsche Entscheidungen zu treffen.
- Dich über schlechte oder falsche Entscheidungen zu ärgern.
- Die Folgen dieser schlechten oder falschen Entscheidungen zu korrigieren.
- Falsche Entscheidungen in richtige Entscheidungen umzuwandeln.
Gehst du alle diese Aspekte durch, kommst du sicher auf einige tausend Stunden.
Überleg Dir:
- Wie viele Klamotten bei dir im Schrank hängen, die du nie getragen hast.
- Wie viele Dinge du nur angeschafft hast, aufgrund ihrer verführerischen Verpackung und die sich am Ende als fürchterlicher Flop herausstellten.
- Die Zeit, in einer Beziehung, in der ihr aneinander vorbei gelebt habt. Ihr hattet eine glückliche Zeit, doch irgendwann war die Luft raus. Ihr wolltet es nicht wahr haben und machtet irgendwie weiter. Ihr hattet Angst vor einem sauberen cut.
- Wie viele Dinge hast du für ein paar Euro billiger gekauft und dich dann ewig mit den Mängeln rumgeärgert?
- Die viele Zeit, das Geld und die Nerven, die dir schlechte oder falsche Entscheidungen gekostet haben.
Es kostet dich nur ein paar Stunden, Dir diese vier Entscheidungsphasen einzuprägen. Wenn du den Gewinn dieses kleinen Aufwands mit deiner vertanen Zeit in Relation setzt, wirst du die Vorteile erkennen und dich sicher gleich an die Umsetzung machen.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du dein Unterbewusstsein für dich arbeiten lassen kannst und effektiver deine Ziele erreichst, empfehle ich dir „Erlebe Deine Kraft“ (Amazon Link), von Werner Erhardt zu lesen.
Hast du die 4 Phasen der Entscheidungsfindung angewandt? Helfen sie dir im Alltag weiter?
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.